Sicherheitstag für Rödermark 2023

Wie man sich vor Einbruch und Diebstahl schützen kann – darauf lag am vergangenen Samstag das Hauptaugenmerk beim „Sicherheitstag für Rödermark“. Ein breites Spektrum an Informationen, dazu Unterhaltsames und Stärkendes – all das wurde auf dem Platz vor der Kulturhalle geboten. Höhepunkt aus städtischer Sicht: Aus Wiesbaden war Staatssekretär Stefan Sauer gekommen, um der Stadt das Sicherheitssiegel zu verleihen, dass sie sich in den vergangenen Monaten im Rahmen der Sicherheitsinitiative „KOMPASS“ der Landesregierung verdient hatte.

Staatssekretär voll des Lobes

Freiwilliger Polizeidienst seit 2001, Sicherheitsberater für Senioren seit 2005, Präventionsrat, Bürger für Sicherheit, Bus- und Bahnbegleiter, Streitschlichter in der Schule, Sicherheitsbegehungen, Seniorenlotsen, Müllsammelaktionen, Quartiersgruppen – Staatssekretär Sauer war voll des Lobes, wie gut Rödermark auch schon vor „Kompass“ in Sachen Sicherheit und Prävention aufgestellt war. „Und nun auch noch Kompass!“ Als 20. Kommune in Hessen erhalte die Stadt das Siegel. Mit der Teilnahme habe sich die Stadt dazu entschlossen, ihre Bemühungen noch einmal zu intensivieren, das Ganze noch besser zu organisieren und die handelnden Personen zu vernetzen. Zwar sei Rödermark objektiv gesehen eine sehr sichere Stadt, doch gelte es, auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger in den Blick zu nehmen. Genau dies sei mit Kompass geschehen. „Präventionsprojekte der Polizei, die enge Zusammenarbeit mit der Stadt und die Beteiligung der Bürgerschaft haben bereits neue Impulse für noch mehr Lebensqualität und Sicherheit in Rödermark gegeben. Ich gratuliere der Stadt sehr herzlich zu diesem Erfolg und der damit verbundenen Verleihung des Siegels.“

„Der Präventionsarbeit in besonderem Maße verschrieben“

Auch Polizeipräsident Eberhard Möller hob die Anstrengungen für mehr Sicherheit hervor, die die Stadt unternommen habe – „lange, bevor es das Siegel gab“. Mit Kompass habe sich Rödermark der Präventionsarbeit in besonderem Maße verschrieben. Eine Besonderheit des Prozesses sei es gewesen, dass mit den Senioren und der jüngeren Generation gefährdete Zielgruppen explizit angesprochen worden seien. Die Stadt sei gut beraten, dort weiterzumachen.

Mit dem Kompass-Prozess habe sich Rödermark in Sachen Sicherheit neu aufgestellt, mit der darin vorgesehenen Sicherheitskonferenz ein Gremium dauerhaft installiert, das den alten Präventionsrat ablöste, berichtete Erste Stadträtin Andrea Schülner. Erste Erkenntnisse seien bereits in die Verwaltung gebracht und umgesetzt worden. Kompass stehe vor allem dafür, die Bürgerschaft einzubeziehen: „Nur gemeinsam können wir Erfolge erzielen!“

„Schutzmann vor Ort“ als „tolles Scharnier zwischen Bürgerschaft, Polizei und Verwaltung"

Bürgermeister Jörg Rotter, der sich schon während seiner Zeit als Erster Stadtrat mit Kompass beschäftigt hatte, freute sich, „dass wir das endlich in Händen halten dürfen, woran wir schon länger arbeiten“. Neben all den Umfragen, Analysen und Konferenzen habe das Programm der Stadt einen besonderen Schatz eingebracht: den „Schutzmann vor Ort“ als „tolles Scharnier zwischen Bürgerschaft, Polizei und Verwaltung – derzeit in Person von Felix Sandner, der hervorragende Arbeit in Rödermark leiste.

Der Sicherheitstag selbst hatte schon am Morgen begonnen. Die Resonanz war nach Einschätzung von Tanja Gruber aus dem städtischen Ordnungsamt, die sich in den vergangenen Monaten um die Organisation gekümmert hatte, ausbaufähig. Das galt nicht für den Malwettbewerb: Rund 40 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren hatten sich zum Thema „Polizei und Ordnungsamt“ künstlerisch betätigt. Jeweils fünf Preisträger in zwei Altersklassen hatte eine Jury nominiert. Ihre Ehrung übernahm nach der Siegelverleihung Staatssekretär Sauer höchstpersönlich.

Veranstaltung 2024 in Urberach

Auch wenn es mehr Besucher hätten sein können (ohnehin schwierig an einem Samstagmorgen): Tanja Gruber zog ein positives Resümee, auch die beteiligten Firmen und Institutionen hätten Zufriedenheit signalisiert. Einen neuen Anlauf wird es im kommenden Jahr auf alle Fälle geben – dann wieder in Urberach. Gruber hat schon Ideen, wie man dann mehr Menschen begeistern kann.

Vielfältiges und informatives Rahmenprogramm

Die Polizei Südosthessen zeigte mit ihrem Beratungsmobil Präsenz – die Beamten informierten über „Einbruchschutz für zuhause“. Zusammen mit Wolfgang Schaefer und Horst Hyland, den Rödermärker Sicherheitsberatern für Senioren und Aktivposten der einstigen „Bürger für Sicherheit“, beleuchteten sie die Tricks und Maschen der Einbrecher und zeigten auf, wie man sich schützen kann. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Freiwilligen Polizeidienst in Rödermark stellten sich vor und standen für informative Gespräche zur Verfügung.

Beim ADFC Rödermark nebendran legten die Radexperten Hand an und codierten Fahrradrahmen mit Kennziffern, um eine eindeutige Zuordnung zu gewährleisten. Eine simple Erkenntnis spricht für die Markierung. Wer sein Rad codieren lässt, macht es Dieben schwerer, die Beute zu verkaufen. Denn ohne Eigentumsnachweis und mit dem eindeutigen Signet, das dem rechtmäßigen Besitzer zuzuordnen ist, wird das kriminelle Treiben merklich erschwert.

Wie kann ich mein Haus absichern und trotzdem den Datenschutz beachten? Das konnte man bei den Firmen Videor Hartig GmbH und BRR-Sicherheitsservice erfahren, die an ihren Ständen Videoüberwachungsanlagen (Monitore und Kameras) präsentierten. Bei BRR stieg sogar in regelmäßigen Abständen Rauch auf: Chef Mustafa Basak-Richter demonstrierte den Effekt einer Maschine, die bei einem Einbruch bis 200 Quadratmeter Fläche augenblicklich vernebelt, um Einbrechern die Sicht zu nehmen.

Haustüren und Fenster mit den möglichen technischen Vorkehrungen zum Einbruchsschutz zeigte die Firma Löwe-Fenster Löffler GmbH in ihrem Ausstellungs-Trailer. Informationen über dieses Thema gab es auch am Stand des Weru-Studios Marx. Eine pfiffige Idee hatte der Urberacher Start-up-Unternehmer Jörg Walter mitgebracht. Er stellte den „Notfall-Code für ein sicheres Zuhause“ vor: zwei mit QR-Code ausgestattete Plaketten, die innen und außen an der Haustür angebracht und mit Informationen gefüttert werden – bei Einsätzen von Feuerwehr oder Sicherheitsfirmen können sie Leben retten.

Für das leibliche Wohl sorgte mit Burgern und Pommes ein Food-Truck, Kaffee und Kuchen gab es beim Förderverein der Kita Pestalozzistraße, frische Waffeln mit Erdbeeren beim Förderverein der Kita Waldacker, wo sich Kinder auch Glitzer-Tattoos machen lassen konnten.

Der "Sicherheitstag für Rödermark 2023" in Bildern

 
Back to Top